In den vergangenen Jahren hat der Anteil der Fertighäuser an den neu gebauten Einfamilienhäusern in Deutschland einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet. Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) lag dieser Anteil im Jahr 2012 bei 15,3 %. Bis 2022 stieg er auf 22,8 %, was bedeutet, dass fast jedes vierte Einfamilienhaus als Fertighaus realisiert wurde.
Im Jahr 2023 setzte sich dieser Trend fort, obwohl die Gesamtzahl der fertiggestellten Einfamilienhäuser rückläufig war. Es wurden rund 16.900 Einfamilien-Fertighäuser fertiggestellt, was einem Rückgang von 4,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dennoch sank die Zahl der in konventioneller Bauweise errichteten Einfamilienhäuser im selben Zeitraum noch stärker um 10,8 % auf rund 53.000.
Dieser Trend lässt sich auf mehrere Faktoren zurückführen:
- Kürzere Bauzeiten: Fertighäuser werden in Werkshallen vorproduziert und anschließend auf der Baustelle montiert. Dies verkürzt die Bauzeit erheblich und ermöglicht eine schnellere Fertigstellung im Vergleich zur traditionellen Bauweise.
- Kosteneffizienz: Durch standardisierte Produktionsprozesse können Fertighäuser oft kostengünstiger angeboten werden. In Zeiten steigender Baukosten und hoher Immobilienpreise suchen Bauherren nach preiswerteren Alternativen, was die Attraktivität von Fertighäusern erhöht.
- Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Moderne Fertighäuser erfüllen hohe energetische Standards und werden häufig aus nachhaltigen Materialien gefertigt. Dies spricht umweltbewusste Bauherren an, die Wert auf einen geringen ökologischen Fußabdruck legen.
- Individuelle Gestaltungsmöglichkeiten: Trotz der Vorfertigung bieten viele Hersteller flexible Grundrisse und Designoptionen an, sodass individuelle Wünsche berücksichtigt werden können.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Gesamtzahl der fertiggestellten Einfamilienhäuser in den letzten Jahren rückläufig war. Im Jahr 2023 wurden insgesamt weniger Einfamilienhäuser gebaut, was auf Faktoren wie steigende Baukosten, Fachkräftemangel und veränderte Wohnbedürfnisse zurückzuführen ist.
Trotz dieses allgemeinen Rückgangs konnte der Marktanteil der Fertighäuser zulegen, was ihre zunehmende Beliebtheit und Akzeptanz unter Bauherren unterstreicht. Die Kombination aus schneller Bauzeit, Kosteneffizienz und modernen Ausstattungsmöglichkeiten macht sie für viele zu einer attraktiven Option im Eigenheimbau.
